Eine Initiative der Universitätsklinik
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
am Universitätsklinikum Ulm

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie - Was ist Psychosomatik?

In der modernen Medizin gehen wir von einem bio-psycho-sozialen Gesundheitsverständnis aus. Störungen der Gesundheit entstehen aus dem Wechselspiel körperlicher, psychischer und sozialer Faktoren.

Von psychosomatischen Erkrankungen sprechen wir dann, wenn psychosoziale Faktoren bei der Entstehung oder im Verlauf der Erkrankung eine massgebliche Bedeutung haben. Dies gilt bei körperlichen Erkrankungen mit psychischen Belastungen (z. B. bei Krebs oder Herzinfarkt), für psychische Erkrankungen mit begleitenden körperlichen Beschwerden (z. B. Depression und Angst). Dazu kommen die sehr häufigen sogenannten somatoformen Störungen (Körperbeschwerden ohne hinreichenden Körperbefund) und die Essstörungen, bei denen körperliche und psychische Symptome gleichermassen von Bedeutung sind.

Zur Behandlung dieser Erkrankungen verfügen wir heute über eine Vielzahl psychotherapeutischer Methoden. Diese werden allein oder in Kombination eingesetzt. Wissenschaftlich anerkannt sind die psychoanalytisch/tiefenpsychologische (sog. psychodynamische) Psychotherapie, die Verhaltenstherapie, die Gesprächspsychotherapie sowie die Paar- und Familientherapie.

Entscheidend ist jedoch nicht nur die Orientierung an Symptomen oder Methoden, sondern am Menschen, mit seinen ganz eigenen Bedürfnissen und Nöten. Dies schliesst die Familie, die Arbeit, das übrige soziale Leben ein.

Die Wirksamkeit der genannten psychotherapeutischen Methoden ist in vielen Studien und für alle genannten Störungen nachgewiesen. Die neue Hirnforschung zeigt, wie körperliche, seelische und soziale Prozesse unlösbar verbunden sind.

In der Ausbildung der heutigen Ärzte und Psychologen ist die Psychosomatische Medizin sowohl als spezielles Fach, wie auch als Querschnittsfach, verankert. Jeder Medizin- und Psychologiestudent und jeder angehende Facharzt und psychologische Psychotherapeut erwirbt eingehende Kenntnisse und Erfahrungen in der Psychosomatischen Medizin.